Operation Beirut by David Ignatius

Operation Beirut by David Ignatius

Autor:David Ignatius
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Tags: Thriller
ISBN: 9783644440913
Herausgeber: Rowohlt Digitalbuch
veröffentlicht: 2011-06-16T22:00:00+00:00


Kapitel 27 Beirut; 1971

Als das Deuxième Bureau zerfiel, versuchte die CIA die ein oder andere brauchbare Scherbe aus den Trümmern zu klauben. Es liefen so viele wütende und unzufriedene Nachrichtenoffiziere herum, dass für Hoffman und seine Leute das größte Problem darin bestand, sich zu entscheiden, bei welchem von ihnen sich ein Rekrutierungsversuch auszahlen könnte.

Hoffman ignorierte die meisten dieser Leute. Er hatte seine Grundsätze, was das Anwerben von Agenten anderer Geheimdienste betraf: Wirb nicht die zehn Laufburschen an, die draußen auf der Straße Informationen zusammentragen. Rekrutiere den einen Mann der Spitze, der die Organisation leitet. Und bei der derzeitigen Flut an Sonderangeboten fügte Hoffman dem einen weiteren Grundsatz hinzu: Keine libanesischen Agenten mehr, es sei denn, sie haben wirklich wichtige Informationen oder Zugang zu solchen.

Rogers’ vordringliches Problem bestand darin, zu den christlichen Milizen durchzudringen. Er konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit auf einen blitzgescheiten jungen Offizier des Heeres namens Samir Fares. Obwohl erst Mitte dreißig, hatte sich Fares den Ruf erworben, einer der fähigsten Nachrichtenoffiziere des Deuxième Bureau zu sein. Er machte den Eindruck eines Intellektuellen: Ansatz zur Glatze; rauchte lieber Pfeife als die im Libanon allgegenwärtigen Zigaretten. Aber er war ein beinharter Agent. Seine gegenwärtige Aufgabe bestand darin, wie Rogers erfahren hatte, Agenten aus Milizkreisen und den geheimen Organisationen Ost-Beiruts anzuwerben.

Rogers entschloss sich, ein Treffen mit Fares zu vereinbaren. Er bat Elias Arslani, einen emeritierten Geschichtsprofessor, der an der Amerikanischen Universität Beirut Fares’ Mentor gewesen war, eine Zusammenkunft in seinem Landhaus in den Bergen in der Nähe von Jezzine, im südlichen Libanon, zu vereinbaren. Dr.Arslani war eine der Personen, an die sich die Amerikanische Botschaft wandte, wenn es darum ging, diskret Bekanntschaften zu vermitteln: ein Akademiker mit hervorragendem Ruf, eine Säule der griechisch-orthodoxen Gemeinde, ein Mann, der an den Aufbau einer modernen und freiheitlichen arabischen Welt glaubte. Er war kein Agent, noch nicht einmal ein freier Mitarbeiter. Er war ganz einfach und eingestandenermaßen ein Freund der Vereinigten Staaten von Amerika.

An einem Frühlingstag fuhr Rogers nach Süden, vorsichtig die Haarnadelkurven umsteuernd, die sich wie aufgewickelter Zwirnsfaden in Schleifen um die steilen Hügel legten, bis er das Dorf Watani und die große, mit roten Schindeln gedeckte Villa des Professors erreichte. Der Professor, den die Leute aus dem Dorf «Scheich Elias» nannten, empfing ihn an der Haustür. Er war ein hagerer alter Mann mit aufrechter Haltung in der Uniform eines Levantiner Herrn: gestärktes weißes Hemd, maßgeschneiderter grauer Anzug und roter Fes. Neben ihm stand Samir Fares in einem ausgebeulten leichten Leinenanzug, und man sah ihm an, dass ihm mehr als nur ein wenig unbehaglich zumute war.

Dr.Arslani entschuldigte sich bei seinen Gästen, dass er sie in die Berge hatte reisen lassen. Er fahre nur noch gelegentlich nach Beirut, sagte er. Der Zustand der Stadt bedrücke ihn zu sehr. Als Professor habe er daran gearbeitet, im Libanon einen modernen Verwaltungsapparat auszubilden, erklärte der alte Mann. Wenn er jedoch jetzt nach Beirut komme und sehe, was aus der libanesischen Bürokratie geworden sei, dann habe er das Gefühl, sein ganzes Lebenswerk sei umsonst gewesen.

«Alles Taschendiebe», sagte Dr.Arslani geringschätzig.

An seinem



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